Der Hinweisgeberschutz hat in den letzten Jahren nicht nur in Deutschland immer mehr an Bedeutung hinzugewonnen. Der Trend geht ganz klar in Richtung Stärkung des Schutzes von Hinweisgebern, da Transparenz, ethisches Verhalten und die Bekämpfung von Korruption zunehmend in den Fokus von Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft rücken. Nachfolgend ein kurzer Überblick zum Hinweisgeberschutz weltweit.
USA
Die USA sind Vorreiter im Hinweisgeberschutz, insbesondere durch den Whistleblower Protection Act (1989) und den Dodd-Frank Act (2010). Letzterer bietet finanzielle Anreize für Whistleblower, die Informationen über wirtschaftliche und finanzielle Vergehen liefern, insbesondere an die Securities and Exchange Commission (SEC). Zudem gibt es in den USA strenge Regelungen, die den Schutz von Hinweisgebern vor Vergeltungsmaßnahmen garantieren.
Europäische Union
In der EU trat im Jahr 2019 die EU-Whistleblower-Richtlinie (Richtlinie (EU) 2019/1937) in Kraft, die alle Mitgliedsstaaten verpflichtet, umfassende Gesetze zum Schutz von Whistleblowern zu erlassen. Die Richtlinie soll ein einheitliches Mindestmaß an Schutz für Hinweisgeber bieten und deren Rechte stärken. Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern und öffentliche Einrichtungen müssen interne Meldesysteme einrichten, um Meldungen über illegales oder unethisches Verhalten sicher und vertraulich zu behandeln. Die EU-Whistleblower-Richtlinie war maßgebend für die Entstehung des deutschen Hinweisgeberschutzgesetzes.
Noch vor Inkrafttreten der EU-Whistleblower-Richtlinie hat Frankreich 2016 das Loi Sapin II verabschiedet, eines der strengsten Anti-Korruptionsgesetze Europas.
Vereinigtes Königreich
Im Vereinigten Königreich regelt der Public Interest Disclosure Act (1998) den Hinweisgeberschutz. Er schützt Personen, die Missstände melden, und bietet Sicherheit vor Entlassung oder Diskriminierung, wenn diese Meldungen im öffentlichen Interesse erfolgen. Dieser Schutz gilt sowohl für private als auch für öffentliche Sektoren.